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Nannette 1837

19. Jahrhundert | Schweiz

Nannettes gestickte Biedermeier-Rosenbordüre sah ich 1993 zum ersten Mal im Buch "Rosen der Erinnerung" von Julie Landis! Einem kleinen, romantischen Büchlein mit einem "halbierten" Stickmustertuch. Frau Landis aus Aarau verstand meine Begeisterung und Neugier auf das vollständige Mustertuch. Sie überließ mir ein Großfoto und stellte den Kontakt zu den jetzigen Besitzern in Frankreich her.

Mit Lupe, Bleistift, Karopapier, Symbolen und Stickmaterial stickte ich – mit vielen Unterbrechungen – das Tuch für mich nach, denn die Freude an dem Tuch hielt die Jahre hindurch an.

2004 bekam Julie Landis das OK für mich für eine Veröffentlichung als Stickanleitung. Herzlichen Dank nochmals an alle!

Nannette Hässig, die fleißige, junge Stickerin aus Aarau / Schweiz, begann im Juni 1837 bei ihrer Handarbeitslehrerin Oelhafen auf sehr feinem Leinen ihr Mustertuch zu sticken. Beide Familiennamen gehören alten Aarauer Familien.

Das Original misst nur 57 x 21 cm. Dabei benutzte Nannette immer mehr der über 20 Farben, je weiter sie an diesem Tuch arbeitete. Ein Meisterwerk der biedermeierlichen Stickfertigkeit.

Nannettes Tuch ist ein typisches Beispiel für ein sog. Stickmustertuch der Biedermeierzeit. Die meisten jungen Frauen des Großbürgertums stickten zwischen 1815 und 1848 solche Tücher, um die Zeit mit kunstvollen Handarbeiten auszufüllen. Die Stickerin hat mit einer Vielzahl schöner Farben verschiedene Alphabet- und Zahlenreihen in ihr "Pflichtprogramm" aufgenommen. In ihrer "Kür" zeigt sich ihr Können: Im zarten großen Blumenalphabet werden die einzelnen Großbuchstaben aus kleinen unterschiedlichen Blüten gebildet. Eine breite Rosenbordüre beschließt den Alphabet- und Zahlenbereich.

Den Abschluss ihres Mustertuches gestaltete Nannette mit einem schönen Rosenkranz und dem Namen ihrer Handarbeitslehrerin, "bei Jungfer Oelhafen", der das Tuch gewidmet wurde. Der Kranz ist das wichtigste Symbol des Biedermeiers, das Zeichen der Verbundenheit und der Freundschaft. Dieser üppige Kranz, ein überquellender Früchtekorb, Blumenarrangements, die Trauerweidengruppe mit Urnengefäß sowie romantische Landschaften in harmonischen Farbschattierungen vermitteln die gefühlvolle Atmosphäre der damaligen Zeit.

Auch hier ist die Rose – die Königin der Blumen – besonders häufig vertreten. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte zum Symbol für Liebe und Sinnenfreude. Man weihte sie sogar Venus und später Maria.

Kreuze: 218 x 603
Größe: 31 x 86 cm
Stiche: Kreuzstich, Steppstich bzw. Rückstich


Stickanleitung: 24,00 €
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